Vor Weihnachten sind die meisten Studenten abgereist. Die Schule war richtig ausgestorben. Klassen wurden zusammengelegt und ich hatte täglich andere Lehrer, weil auch die meisten Lehrer Ferien machten. In der Stadt standen kitschige Weihnachtsbäume und überall lief Weihnachtsmusik.
Am Samstag vom Wochenende vor Weihnachten machten ich zusammen mit Janine (Schweiz) und Ryan (Taiwan) einen Ausflug nach Stradbroke Island. Das ist eine Insel hier in der Nähe, welche mit Zug, Fähre und Bus in 2 Stunden erreichbar ist. Als wir am Strand ankamen, hatte es ein Schild welches darauf hinwies, dass die Beach geschlossen sei, da das Meer zu stürmisch sei und wir an eine andere Beach gehen sollen. Nach einer halben Stunde Fussmarsch erreichten wir den anderen Strand. Gerade als wir ins Meer wollten fing es in Strömen an zu regnen.
Für Sonntag organisierte Carles der Spanier eine Mitfahrgelegenheit in zwei Autos von Ungaren, welche auch bei uns in der Schule sind. Wir überlegten uns den ganzen Tag wieso sich eigentlich die Ungaren in englisch Hungary (tönt gleich wie hungry=hungrig) heissen. Zusammen mit den Ungaren fuhren wir in den Regenwald im Springbrook National Park. Selbstverständlich regnete es auch am Sonntag. Meistens ist die Woche durch schönes heisses Wetter um die 30 Grad herum. Am Wochenende regnet es dann aber immer.
Die letzte Woche vor Weihnachten lief nicht mehr viel. Täglich nach der Schule gingen wir in den Mowbroy-Park und machten ein Barbecue, am letzen Schultag sang jeder Klassenlevel zusammen ein Weihnachtslied. Es ist schon seltsam draussen mit den kurzen Hosen bei über dreissig Grad Weihnachtslieder zu singen. Unser Heiligabend-Fest verbrachten wir selbstverständlich im Mowbroy-Park mit einem Barbecue. Am 25. Dezember war Brisbane dann vollkommen ausgestorben. Alle Restaurants hatten geschlossen und die Clubs machten erst um Mitternacht wieder auf. Am 26. Dezember war Boxing Day. Das ist der Tag, an dem der Ausverkauf beginnt. Wir stürzten uns also zusammen mit allen Einwohnern von Brisbane in den Ausverkauf.
Am 27. Dezember Morgens um 5.00 Uhr flogen ich dann mit Janine und Franܧois (beide Schweiz) nach Sydney. Wir hatten es geschafft im letzten Moment (zwei Wochen zuvor) noch ein günstiges Last Minute-Angebot mit Flug und Hotel für Neujahr in Sydney zu buchen. Die Nacht vor dem Flug machten wir im Mowbroy-Park durch, da wir Angst hatten wir könnten sonst verschlafen.
Als wir morgens um 8.00 Uhr in Sydney ankamen, waren wir todmüde und Janine und Franܧois beklagten sich über Magenkrämpfe, dies lag wohl am Schinken-Käse-Sandwich welches sie vor dem Abflug am Flughafen in Brisbane noch assen. Da wir est um 15.00 Uhr unser Hotelzimmer beziehen konnten, deponierten wir unser Gepäck im Hotel und legten uns in der Wiese des botanischen Gartens neben dem Opernhaus für ein paar Stunden aufs Ohr. Um drei Uhr konnten wir dann unser Zimmer beziehen. Am nächsten Morgen verabredeten wir uns mit Nadja und Stefan. Sie hatten die Schule vor ein paar Wochen verlassen und reisten zusammen durch Australien. Sie waren rechtzeitig nach Sydney gekommen um mit uns die letzten Tage zu verbringen, bevor sie in die Schweiz zurückreisen mussten / durften.
Bis zum Neujahr besuchten wir alle Sehenswürdigkeiten in Sydney: Sydneytower, Aquarium, I-MAX, botanischen Garten und das Opera House. Selbstverständlich besuchte ich als erster Kunde die neue Niederlassung der Firma Open Systems, mit welcher ich jahrelang zusammen gearbeitet hatte.
Im Opera House nahmen wir an einer Führung teil und am folgenden Abend besuchten wir die Vorstellung “The Comedy Gala Event of the Year!” in der grossen Konzerthalle. Dort steht auch das Prunkstück, eine riesige Orgel mit mehr als 10’000 Pfeifen. Es ist die grösste mechanische Orgel der Welt. Um diese zu stimmen, werden ganze zwei Jahre benötigt. Viel verstanden haben wir von der Vorstellung nicht, meistens lachten die Zuschauer bevor ich die Pointe für mich übersetzt hatte. Das Opera House ist übrigens eines der schlechtesten Projektbeispielen. Die ursprünglich veranschlagten Baukosten von 7 Millionen Australischen Dollar lagen am Ende bei 102 Millionen und anstatt 1965 wurde es erst 1973 fertiggestellt.
Dann war der letzte Tag vom Jahr 2008. Wir beschlosen Sylvester am Cremorne Point zu feiern, da es am Hafen rund um das Opernhaus nicht erlaubt war eigenes Essen und Trinken mitzunehmen. Der Cremorne Point liegt auf einer kleinen Halbinsel genau gegenüber des Opernhauses und dort galt BYO (bring your own). Wir kauften also am Vormittag genügend Bier und Esswaren ein, gingen noch in ein Restaurant um im “letzten Jahr” nochmals richtig zu essen und fuhren dann um 16.00 Uhr mit der Fähre zur Insel. Wir stellten bald fest, dass wir nicht die einzigen mit dieser Idee waren, fanden dann aber trotzdem noch ein Plätzchen. Die Stimmung war wie an einem Openair-Konzert. Es hatte tausende von Leute und die Schlangen vor den Toiletten waren immer unendlich lang. Um 21.00 Uhr war das Family-Feuerwerk für Falmilien mit Kindern die nachher ins Bett mussten. Um 00:00 Uhr ging es dann aber richtig ab. An sechs (!) Orten wurde zur exakt gleichen Zeit das genau gleiche Feurwerk und auf der Sydney Harbour Bridge ebenfalls zeitgleich noch ein spezielles gezeigt. Wir sahen von unserem Standort aus immer drei Feuerkerkstandorte und die Sydney Harbour Bridge. Leider kann ich die eine Memory-Karte der einen Kamera nicht mehr lesen, ich habe daher keine guten Bilder des Feurwerks. Wir haben aber noch einen Film gemacht. Sobald ich diesen zusammengeschnipselt habe, werde ich ihn auf diesem Blog veröffentlichen.
Irgendwie verpassten wir die letzte Fähre zurück. Wir wanderten also zu Fuss Richtung Festland um ein Taxi zu finden. Da wir nicht die einzigen waren, die ein Taxi brauchten verbrachten wir die halbe Nacht auf der Strasse. Selbstverständlich hatte auch unser Last-Minute-Angebot einen Hacken, wir hatten für die Neujahrsnacht kein Hotelzimmer. Wir mussten am 31.12. um 11.00 Uhr im Hotel auschecken und konnten am 1.1. frühstens um 3.00 Uhr wieder einchecken. Wir fanden schlussendlich im Hotelzimmer von Nadja und Stefan Unterschlupf. Wir schliefen und duschten also zu fünft im Doppelzimmer.
Als wir um 11.00 Uhr aufwachten, machen wir uns auf an die berühmte Bondi Beach. Da ich noch halb schlief als ich mich mit Sonnencreme einrieb, bekam ich dort einen leichten Sonnenbrand. Für die letzte Nacht bekamen wir dann in unserem Hotel noch einen Upgrade. Vom neuen Zimmer aus sahen wir direkt auf den Hafen und das Opera House. Zudem hatten wir eine Badewanne mit Sprudelbad. Am Feitag besuche ich zusammen mit Janine und Franܧois noch das Australian Museum. Stefan flog bereits am Morgen zurück nach Brisbane und Nadja flog um Mittag zurück in die kalte Schweiz. Wir hatten unseren Flug am Abend zurück nach Brisbane, wo uns wie immer ein veregnetes Wochenende erwartete. Am Montag flog dann auch Stefanvon Brisbane aus zurück in die Schweiz und für uns begann wieder der Schulalltag.
hahahhahah 😀 muhhh